Lautsprecher 5.2.4
Dolby... DTS... Auro!
Lautsprecher machen natürlich nur Freude, wenn man sie auch benutzt. Während meine Lautsprecher DIY 2.1 im Arbeitszimmer stattfinden, und es dort ja nur um 2-Kanal Stereo geht, braucht natürlich auch der Fernseher im Wohnzimmer irgendwie anständigen Sound. Spätestens, seit Erfindung von Dolby Surround und später dann echtem Mehrkanal-Ton, mag ich Filme auch noch auf eine andere Weise... die Bude muss wackeln, wenn der Hubschrauber abstürzt!
Was Jahrzehnte als 5.1-System gut funktionierte, erfährt nun nach und nach ein Upgrade zu "Immersive-Sound". Dazu ergänzt man zu den bestehenden 5.1 Lautsprechern, die ja auf Ohrhöhe um einen herum aufgestellt sind, mindestens vier weitere Lautsprecher an der Zimmerdecke um sich herum. So ist ein einhüllendes und aus der Ebene in die Höhe hinaus erweitertes Klangfeld möglich: "Immersive Sound", oder auch "3D-Sound".
Du hast da auch Freude dran? Dann lass uns sprechen...
Fortschritt mitgehen... von 5.1 zu 5.2.4
Die ganzen im Kapitel Lautsprecher DIY 2.1 erläuterten DIY Eskapaden zielen alle auf Stereo-Musik ab. Diese Lautsprecher stehen in meinem Arbeitszimmer, wohingegen das Heimkino bei mir im Wohnzimmer stattfindet, wo es sich dem WAF unterordnen muss. Eigentlich... denn ich habe Glück: W(ife) ist gutmütig, A(cceptence) ist vorhanden, als F(actor) ist das somit wenig gewichtet!
Mein Heimkino bestand seit Ende der 90er aus einem selbstgebauten 5.1 System, bestehend aus vier schlanken 2-Wege Säulenboxen und einem Center plus Subwoofer(n). Entworfen wurde das System von Leo Kirchner unter dem Namen "Analogon AC3". Ich habe Jahrzehnte lang damit viel Freude gehabt. Bei den Subwoofern hatte ich immer nochmal variiert, doch die anderen Lautsprecher waren fest im Boot.
Irgendwann Anfang der 2000er kaufte ich einen gebrauchten Heimkino Vollverstärker Yamaha DSP-A2, der bis heute bei mir verweilt. Heute setze ich ihn als Verstärker im Arbeitszimmer für die aktiv betriebenen Stereo DIY Lautsprecher ein.
Abgelöst wurde der Yamaha DSP-A2 von einem Denon AVR-X1300W. Das ist ein Denon Heimkino-Receiver - im Grunde ein Einstiegsmodell - weil ich die ganzen Features, die die höherpreisigen Modelle mitbringen, einst überhaupt nicht brauchte. Das muss ich nochmal hervorheben: Ich löse da ein ehemaliges fast Flagship-Modell durch ein modernes Brot-und-Butter-Produkt ab... und das ohne Einbußen an Klangerlebnis. Das ist dasselbe, als würde man sagen, man hat seine Mercedes Benz E-Klasse der 90er verkauft und einen aktuellen VW Golf gekauft, und der ist gleichwertig. *Achselzuck*
Der Denon wurde allerdings wenig später dann doch zu klein, weil ich ein Auge auf Auro-3D, Dolby Atmos und DTS.X zu werfen begann. Das ist eines der Features, die das Einstiegsmodell nicht so kann, wie ich das brauche. Mehr dazu weiter unten.
Am Anfang, irgendwann Neunzehnhundertichweißnichtmehrwann, war ein 12" Bandpass Subwoofer bei mir am Start. Ich hab ihn noch. Er steht im Keller. Das war ein Visaton W300S Tieftöner in einer gar nicht soooo großen Kiste. Im Einsatz hatte ich den Subwoofer in einem Zimmer, wo am Hörplatz destruktive Interferenz jeden Spaß minimierte. Damals war ich machtlos dagegen, weil ich es nicht verstand. Tatsächlich war der Subwoofer aber einer vom Kaliber: HALLO, HIER KOMME ICH. Für Film-Sound eigentlich ganz okay... für Musik aber zu bollerig.
Danach baute ich die zwei 250mm Artillerie-Kanonen-Subwoofer, die sogar schon im 2.1 Setup zu den ganz filigranen Fostex-FF85K Breitbändern ein tolles Fundament erzeugen konnten. Heute stehen die beiden 250mm Artillerie-Kanonen im Wohnzimmer und sorgen für wackelnde Sofapolster, wenn mal wieder etwas Schlimmes im Film passierte.
Eine recht lange Zeit hatte ich die beiden Subwoofer in diagonal gegenüberliegenden Raumecken in einem L-förmigen Raum über die kurze Diagonale stehen, und den hinteren dann mit Delay digital verzögert. Das Ergebnis war nicht schlecht. Aber da der Kampf wohl nie endet, habe ich irgendwann... viele Stunden und diverse REW Messungen später... beide 10" Subwoofer hinter dem Sofa im Nahfeld platziert. Man meint, das kann doch gar nicht gehen, wenn die Dinger einen Meter hinter dem Kopf spielen... aber doch... das geht hervorragend. Ordentlich eingepegelt und mit Delay an die anderen Lautsprecher angepasst, verschwinden beide Subwoofer in der Nicht-Ortbarkeit. So stehen sie noch heute.
"Auf Warteposition" liegen noch zwei weitere Monacor SPH-250KE Chassis, so das noch zwei weitere 250mm Artillerie-Kanonen dazu stoßen könnten. Ziel dann: 4 Subwoofer, 4 Ecken. Und wenn das nicht gut geht, dann irgendwie sinnvoll um Raum streuen und Abstimmung nach Earl Geddes. Bis dahin ist aber wohl noch viel Hobby-Zeit versenkbar!
Warum der Wechsel? Wenn Lars Ullrich auf seine Trommel haut, dann fehlte mir Attack. Härte. Klarheit. Es fehlte nicht an Pegel. Es fehlte irgendwie an Dynamik... nein... Schnelligkeit... ich weiß auch nicht... man kommt von einem Metallica Live-Konzert, wirft danach zu Hause die BluRay in den Player... und alles spielt im Vergleich zum Live Event wie durch 5 cm Schaumstoff gepresst. Nun, diesen Vergleich zu einer Drölfmillionenwatt-PA entscheidet wohl kein 5.1 Arrangement für sich. ABER: was geht denn da noch? Lange dachte ich, es liegt wahrscheinlich an der Aufnahme.
Ich stolperte bei Youtube über einen dieser hunderten Reviews der Klipsch RP-600M. Vom "Klipsch-Sound" wird da berichtet. Meine Neugier war geweckt, weil das etwas zu sein scheint, was sich genau um diese 5 cm Schaumstoff dreht...
3 Wochen bin ich um den "Kaufen"-Button zur Klipsch RP-600M herum geschlichen. Eigentlich brauche ich diese Lautsprecher gar nicht. Am Ende siegte die Neugier. Weitere 3 Wochen habe ich diese kleinen Regalboxen getestet, zuerst im Stereo-Betrieb im Home-Office, dann im Heimkino-Betrieb als Hauptlautsprecher-Ersatz. Dieser "Klipsch-Sound" konnte überzeugen, und so werkeln die RP-600M inzwischen als Rear-Surrounds, während an der Front nun inzwischen zwei Klipsch RP-8000F Standlautsprecher und ein Klipsch RP-600C Center ihren Dienst verrichten.
Ganz spannend ist, dass ich plötzlich wieder alle möglichen BluRays und DVDs hervor krame, um sie mit dem neuen System auch nochmal zu erleben. Es ist schon beeindruckend, was noch so geht, wenn man die Membranfläche und Dynamik signifikant größer an den Start bringt. Glücklicherweise stehen die beiden Hauptlautsprecher wohl so günstig im Raum, dass der Bass, der da heraus purzelt, für ordnetlich Spaß ausreicht. Die Subwoofer füllen nur noch die ganz tiefen Frequenzen auf, bzw. durch Pegelanhebung verleihen sie Filmmaterial zusätzlichen Druck. Das ist ganz was Anderes, als früher, wo Bass immer nur ausschließlich aus den Subwoofern kam. I like!
Ganz spannend ist auch, dass die Klipsch Lautsprecher wohlbekannte, eingebaute und im Web diskutierte Unzulängichkeiten besitzen. So sind die RP-8000F als 2-Wege-System mit zwei Tiefmitteltönern ausgelegt. Da ist - jedenfalls gemessen am breiten Konsens der Lautsprecherbaukunst - ziemlich viel falsch dran... und dennoch fetzten die wie Sau. Stellen sich mir gleich einige Fragen:
- Was passiert mit dem Lautsprecher, wenn man diese Fehler eliminiert, indem man eine 2.5-Wege-Weiche verwendet, z.B. von GR Research? Ist das dann immer noch der selbe Sound-Charakter? Oder gleicht sich dann der "Klipsch-Sound" dem "Einheits-ich-möchte-perfekt-sein"-Sound an?
- Der Raum, in dem ein Lautsprecher spielt, hat immensen Einfluss auf das Klangerlebnis. Vielleicht sollte man Lautsprecher nicht objektiv "richtig" bauen... vielleicht sollte man einen Schritt weiter gehen, und sie so bauen, dass sie im Raum, in dem sie stehen, besonders gut funktionieren? Der Lautsprecher im Freifeld wäre dann vielleicht messtechnisch ziemlich falsch... und aber im zugehörenden (Wohn-) Raum doch sehr gut? Was, wenn Klipsch diese "massiven" Fehler vielleicht doch bewußt so eingebaut hat, nicht um ein Budget einzuhalten, sondern aus Gründen bestimmter Wiedergabeeigenschaften in "üblichen" Räumen?
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Wieso stört es (mich) in der Praxis so gar nicht, dass sich die zwei mit gleichem Signal betriebenen Tiefmitteltöner unter Winkel destruktiv überlagern? Selbst beim Center... und doch scheint es (für mich) im Heimkino-Betrieb - ja selbst bei Stereomusik - nicht relevant zu sein. Warum ist das so?
- Ist mein Ohr nicht geschult genug?
- Oder liegt es an der Verwendung eines festen Hörplatzes oder des recht großen Hörabstandes?
- Oder ist das falsch gar nicht so falsch?
- Oder ist dieses Streben nach konstruktiver Perfektion am Ende Unsinn?
Nachtrag: GR Research Upgrade inzwischen eingebaut, Details weiter unten.
Was liegt da näher, als den alten Lautsprechern neue Gehäuse zu verpassen und sie dann als Height-Ebene im Wohnzimmer-Kino wiederaufleben zu lassen? Eine Overhead-Ebene kann man ja ggf. später noch ergänzen.
Die neuen 3D-Sound-Formate unterscheiden sich: Atmos/DTS.X und Auro-3D benötigen verschiedene Anordnungen von Height-Lautsprechern. Intensive Recherche in Youtube führt mich zu einer Auro-3D Lautsprecher-Anordnung, die auch Atmos in guter Qualität wiedergeben kann. Ergänzt man (am Ende) noch drei Deckenlautsprecher (Top middle links und rechts, sowie eine Voice of God), so ist das Setup komplett.
Mein Denon AVR-X1300h besitzt nur 7 Endstufen und kein Auro-3D. Gerade aber das Auro-3D mit seiner vielgelobten Auromatic soll es ja aber werden. Ich fand zufällig kurz vor Weihnachten einen gebrauchten Denon AVR-X4500h, der eine Vorstufe für 11.2 Kanäle besitzt und mit 9 Endstufen genug mitbringt, um das volle Auro-3D Setup (ohne Voice of God) zu befeuern. Zudem besitzt der X4500h zwei getrennt parametrierbare Subwoofer-Ausgänge, eine bessere Audyssey Technik, sowie zwei HDMI Ausgänge, so dass ich TV und Beamer ohne HDMI-Weiche betreiben kann. Vorteile an vielen Stellen.
Muss ich nun also 4 neue Gehäuse für die Chassis und Weichen der alten Lautsprecher bauen... hierbei ist der WAF enorm wichtig, weil die 4 Height-Speaker ja exponiert im Raum prangen werden. Weiß müssen sie werden. Und mit weißem Stoff bespannt, sich an Raum-Formen anschmiegen. Mal schauen, wie es mir gelingen wird...
Die Neugier siegte erneut!
Lange habe ich Danny Richie / GR Research in seinem Youtube-Channel gelauscht, und dann kam der Tag, an dem ich für die Klipsch Lautsprecher die Upgrade-Kits in den USA bestellte.Was ist in den Upgrade-Kits enthalten?
Es wurden neue Frequenzweichen entwickelt. Diese werden mit hochwertigen Luftspulen mit großen Kabelquerschnitten, hochwertigen Widerständen und sehr hochwertigen Kapazitäten realisiert. Man bekommt die Einzelteile und Schaltpläne und muss die Weichen selber aufbauen. Dann sind im Kit neue innere Kabel aus 100% sauerstofffreiem Vollkupfer mit Polyethylen Isolation und 1.5 mm2 enthalten. Zusätzlich gibts spezielle Kabelverbinder "Tube-Connectors" aus vergoldetem Vollkupfer. Zudem - wenn man es mitbestellt - enthalten die Kits Dämmmaterial "No-Rez", mit dem man die Boxengehäuse von innen beruhigen kann. No-Rez ist eine Kombination aus Massendämpfung plus offenporigem Schaumstoff, es verringert die Schwingfähigkeit der Holzwände und mindert somit Gehäuse-Resonanzen.Ich bin von den Upgrades abgewichen...
- Ich habe mir für die Kapazitäten vor den Hochtönern noch zusätzliche 100nF Miflex Kupferfolien-Kondensatoren besorgt, die ich als Bypass parellel zu den auch schon hochwertigen SoniCaps verbaut habe... "wenn schon, denn schon", war mein Gedanke.
- Bei der Bestellung in den USA habe ich das Dämmmaterial "No-Rez" weggelassen, weil es die Portokosten aus den USA nach Deutschland sehr in die Höhe getrieben hätte, und selbst auch ziemlich teuer ist. GR Research empfahl daraufhin, statt dessen selbstklebenden PVC Bodenbelag plus offenporigen Akustikschaumstoff zu verwenden. Ich habe Reckhorn Alubutyl ABX 2mm und MicroPor Schaumstoff in 3cm Stärke mit einem Raumgewicht ca. 30Kg/m³ verwendet.
- Die Tube-Connectors habe ich parallel zu den Anschlussklemmen verwendet, so dass man entweder über Tube-Connector oder über die "serienmäßige" Verschraubung anschließen kann. Dadurch fällt die Bi-Amping Möglichkeit weg, aber da die tiefsten Töne, die den großen Strombedarf haben, eh von Subwoofern geleistet werden, ist der Nutzen des Bi-Ampings eh gering.
Klipsch RP-8000F Upgrade
Klipsch RP-600C Upgrade
Und wie klingt das jetzt?
Schön! :-D Nuff said? Ja, nee, Klang zu beschreiben... man kann es fast lassen. Aber dennoch, ich kann ja mal versuchen, die Unterschiede vorher/nachher zu beschreiben. Es kommen viele Änderungen zeitgleich an den Start: Dämmung, Weichen-Abstimmung, hochwertigere Weichenteile, andere Kabel, andere Kabelverbindungen. Bei so vielen Änderungen ist es schwer, die gehörten Veränderungen den einzelnen Maßnahmen konkret zuzuordnen.Die Lautsprecher sind feiner geworden. Sie klingen runder, etwas unaufgeregter, vielleicht ist "stimmiger" das richtige Wort. Auch detailreicher... und ganz klar hat die räumliche Auflösung dazugewonnen. Die Bühne ist in der Breite klarer gestaffelt und es kam auch Tiefe hinzu. Der Sound ist aber auch etwas weniger "bright" als vorher. Wie weiter oben schon mal vermutet, rückt man durch die andere Frequenzweichen-Auslegung hin zu mehr Linearität vom "Klipsch-Sound" ein wenig ab, denn der "Klipsch-Sound" wird meiner Meinung nach unter anderem durch recht dominante Höhen bestimmt.
Hat sich der Aufwand gelohnt?
Definitiv ja. Aber es sind auch keine Welten... ich würde schwören, meine Frau ist nicht in der Lage, da irgend einen Unterschied bei der alltäglichen Fernseh-Beschallung auszumachen. Klar... man hört ja auch nicht den Wetterbericht, um Lautsprecher zu beurteilen... ;-)Aber... es ist schon eine Menge Geld, für recht feine Unterschiede. Lohnt es sich? Wenn man Spaß am - wie ich es nenne - "technischen Musikhören" hat, dann definitiv ja! Ich würde nichts zurückrüsten wollen. Und es reist ja nun auch immer der Gedanke mit, dass man eine Menge Kompromisse ausgeräumt hat, die der Hersteller primär aus Preisgründen eingebracht hatte.
Welche Änderungen waren es im Detail, und welche Auswirkungen kann man da zuordnen?
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Detailreichtum und Räumlichkeit
Ich denke, dass der Gewinn an Details und auch räumlicher Abbildung primär auf die Dämmung des Gehäuses und die Weichenteile zurückzuführen ist. Die großen Klipsch RP-8000F Standlautsprecher scheinen jetzt mit dieser Dämmung weniger Schallanteile über das Gehäuse - also abseits der Membranen bzw. Reflexport - in den Raum abzugeben. Die Boxen sind seltener direkt zu orten, was dem virtuellen Szenario zwischen den Boxen sicher zuträglich ist. Auch, was über die Verwendung von Drahtwiderständen statt Zementwiderständen, Verzicht von Eisen- oder Ferritkernen in Spulen und hochwertige Kapazitäten gesagt wird, könnte hier seinen Anteil haben. Ich habe die Weichenzweige auch räumlich getrennt, so dass Magnetfelder der Spulen sich möglichst wenig beeinflussen. Aber ja: es bleibt esoterisch.
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Klipsch RP-8000F
Bei den großen Standboxen haben die neuen Frequenzweichen jetzt ein 2.5-Wege-Layout, anstelle des vorherigen 2-Wege-Layouts. Damit wird der untere Tiefmitteltöner zum reinen Tieftöner, und nur der obere Tiefmitteltöner spielt bis in den Mittelton hinein. Das hat zur Folge, dass das akustische Zentrum für den Hoch-Mittelton nun - wie es sein sollte - zwischen Hochtöner und oberem Tiefmitteltöner liegt, oder anders gesagt: die realen Schallentstehungsorte für den Hoch-Mittelton liegen sehr viel näher beieinander, was die Ausprägung von Auslöschungen und Überlagerungen unter Winkel vermindert. Dass das akustische Zentrum des Hoch-Mitteltons nun höher positioniert ist, nimmt man deutlich wahr.
Weiter oben stellte ich mir zuvor die Frage, ob solch ein Upgrade nicht vielleicht dem "Klipsch-Sound" zu Leibe rückt und der Box mehr diesen "Einheits-ich-möchte-perfekt-sein"-Sound beibringt? Ja, das tut es. Die neue Weiche macht den Hochtöner in Relation zum Tief-Mittelton-Bereich leiser, weshalb die "Brightness" gesunken ist. Vorher gab es einige Musikstücke, wo diese Brightness eher Bug als Feature war. Jetzt gibt es einige Musikstücke, wo ich diese Brightness vielleicht etwas vermisse. Letztlich ist das sicher auch ein großes Stück weit Gewöhnungssache. Ich werde jetzt erstmal ein paar Wochen hören... hören... hören, und dann nochmal resümieren.
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Klipsch RP-600C
Die neue Frequenzweiche des Centers besitzt eine tiefere Trennfrequenz, um die Auslöschungen der beiden Woofer links/rechts abseits der Mittellinie vor dem Lautsprecher zu verringern... sprich: der Sweetspot wird breiter. Das ist auf dem Sofa neben dem Hauptsitzplatz deutlich hörbar und angenehm.
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Klipsch RP-600M
Die hinteren RP-600M habe ich Stand heute noch nicht umgebaut. Mir ging sowohl das Alubutyl aus, als auch die Kabel und der Schaumstoff. To be continued...
Konsumlust trifft Ungeduld. Ich habe heute 4 Stück Magnat ATM 202 Atmos Lautsprecher bestellt. Dazu noch 50 Meter 2x 2.5mm2 OFC Kabel.
11.10.2021: Jeder Decken-Lautsprecher brauchte einen individuell angefertigten Wandhalter, um den richtigen Winkel zum Hörplatz zu realisieren. Diverse Stunden am Wochenende versenkt... die 4 hängen jetzt und die vorderen beiden sind auch schon angeschlossen. Jetzt warten auf noch mehr Kabel und Kabelkanäle, dann die hinten verdrahten...
16.10.2021: Die hinteren Decken-Lautsprecher sind nun verkabelt, maximal unauffällige Kabelkanäle mit dreieckigem Profil in Ecke zwischen Wand und Decke sind angebracht, high WAF. Leider stellte sich heraus, dass der eine Magnat ATM 202 einen Defekt hat, die Schwingspule dies Tieftöners kratzt am Magnetspalt. Ersatz ist inzwischen im Zulauf.
30.10.2021: So, nun ist alles komplett.
Immersive Audio
Upmix von 2-Kanal Stereo
Nimmt man normales 2-Kanal-Stereo und lässt es von der Auromatik auf 5.1.4 upmixen, so bekommt man im Raum durch die Addition der Anteile der oberen Kanäle eine weniger aus Lautsprechern kommende Wahrnehmung. Das wird irgendwie voller, schlüssiger, ja ich möchte fast sagen: natürlicher. Einen Upmixing-Fehler, im Sinne von: "Na, das war jetzt aber seltsam auf die Lautsprecher verteilt" hab ich bisher noch nicht gehabt. Die Höhenlautsprecher, wie im 2-Kanal-Upmix auch die hinteren unteren Lautsprecher, treten selten eigeninitiativ in den Vordergrund. Sie fügen sich in ein Gesamtes ein. Sehr stimmig.Upmix von 2D Multi-Channel (5.1 / 7.1)
Nimmt man irgend ein 2D-Mehrkanal-Signal, 5.1 oder 7.1, ohne natives Auro-3D, ohne Atmos, ohne DTS.X, so wird ja auch ein Upmix gemacht. Auch hier gelten die gleichen Eindrücke, wie beim 2-Kanal-Stereo Upmix, nur dass hintere Lautsprecher, oben wie unten, aufgrund der explizit verfügbaren 2D Information auch im 3D explizit heraustreten, wenn sie es denn der Quelle nach sollen.Natives 3D Multi-Channel (9.1 / 11.1 / etc.)
Weit mehr effektvoll wird es, wenn man mit echten 9.1 oder 11.1 Quellen in den Verstärker hinein geht. Wie effektvoll, hängt natürlich wieder vom Mastering der Quelle ab: Wie intensiv nutzt der Produzent der Quelle die technischen Möglichkeiten?Film "Passengers" kommt bei engischer Sprache mit nativem 11.1 Auro-3D Signal. Der Film zeigt gut, dass es Auro nicht darum geht, über den Köpfen ein dauerhaftes Feuerwerk abzufackeln... Effekte, Effekte, Effekte? Auro verfolgt wohl primär das Ziel, realistische und natürliche Soundwahrnehmung der im Bild gezeigten Szenerie ins Wohnzimmer zu bringen. Passengers ist hier gut gemacht.
Etwas explizitere Action "von oben" fand ich im Film von "Red Tails", der auch mit nativem 11.1 Auro-3D bei der englischen Tonspur abspielbar ist. Ich hab aber auch erstmal nur durchgezappt.
Ich habe nun Lust, meine Bluray-Sammlung nochmal durchzuarbeiten und schauen, was dieser Immersive Sound so für Freuden bringt.
Natürliche 3D Multi-Channel Aufnahmen
Richtig gut wird's bei den Konzertaufnahmen "John Williams in Wien" und "Hans Zimmer in Prag". Große Orchester in großen Säalen. Dolby Atmos nativ, genutzt um die akustische Atmosphäre des Saales ins Wohnzimmer zu bringen. Also keine "gemachten" Effekte, sondern eine entsprechende 3D-Sound-Aufnahme im Saal, und dann so gemischt, dass es in so einem 3D-Sound-Setup im Heimkino natürlich reproduziert wird.Insgesamt kann ich sagen: Das macht richtig Spaß.
Nur fehlen diese Sounds natürlich nicht im Gesamtergebnis. Auromatik nimmt sich scheinbar von der Bluray nur die kanalbasierten Quelldaten, die natürlich für Nicht-Atmos-Wiedergaben vorhanden sind... also wenn man gar keinen Atmos-Prozessor besitzt.
Echte Höhen-Informationen aus dem Atmos-Stream werden also anscheiend nicht von der Auromatik verwendet. Das ist echt schade, weil die Auromatik in allen Bereichen, wenn Atmos gerade nichts explizites für die oberen Laustprecher liefert, insgesamt besser klingt. Und Atmos liefert leider recht oft nichts für die oberen Lautsprecher, so dass man mit der Auromatik eigentlich immer gut unterwegs ist.
So hat man irgendwie immer das Dilemma, dass man nicht weiß, schaut man lieber in Atmos, oder nimmt man die Auromatik.
Fortschritt mitgehen... Class-D Verstärker
Class-D Produkte finden ist schwierig
Wenn man mit Neugier das Internet durchstöbert, mit dem Ziel, einen Class-D Hi-Fi Verstärker zu kaufen, dann gestaltet es sich schwierig, einen guten Überblick über verfügbare Produkte zu finden. Über Google landet man auf folgenden Treffern:-
70% billige Kleinstverstärker mit wenig Leistung
- Diese Produkte sind nicht das, was man sucht, wenn man sein Heimkino mit Class-D Verstärkern befeuern will. Und doch machen sie wohl den Großteil des Angebotes aus.
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25% Elektronik-Komponenten (aus China) zum Bau von (hochwertigen) Class-D Verstärkern
- Hypex, ICEPower, Purify... und deren Nachbauten, das sind die Marken, die man als sehr hochwertige Elektronik-Komponenten zum Zusammenbau von Class-D Verstärkern im Internet bekommen kann. Im Grunde muss man die nur kaufen, in ein Gehäuse schrauben, verkabeln, und los gehts. Es gibt Anbieter, die komplette Kits zusammengestellt haben. Eigentlich ist das ganz einfach. Aber es addiert sich dann auch auf stattliche Summen, die man ausgeben muss... für Einkäufe in China. Rücksendung im Fehlerfall? Garantie? Es gibt da diverse Fragezeichen. Für einige dieser Fragezeichen gibt es Lösungen, z.B. lokale Anbieter, so dass man selber nicht in China einkaufen muss. Es bleibt aber dennoch ein recht teurer Spaß, für Bastelei.
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5% hochwertige Endprodukte
- Hier und da findet man sie, die fertigen Endprodukte, reiner Class-D Endstufen. Und wenn man dann weiter recherchiert, stellt man oft fest, dass in diesen Endprodukten nicht selten eben auch nur jene Elektronik-Komponenten verbaut sind, die man sich auch zum Selbst-Zusammenbau kaufen kann. Das ist ansich nichts Schlechtes. Wenn man dann aber den Preis in Relation setzt... hmmmm.
High End Anbieter, wie z.B. PS Audio, haben längst selbst sehr hochwertige Endstufen mit Class-D Technik am Start, z.B. PS Audio Stellar S300. Auch dort steht "Class-D" nicht als nach oben herausgestelltes Mega-Feature strahlend am Himmel, sondern es wird extra erwähnt, dass dieses Produkt "rich and warm sounding" ist. Das wird gemacht, um sich von jenen anfangs nicht akzeptierten Class-D Produkten hinreichend abzugrenzen. Der Kunde muss lernen, dass Class-D gut sein kann... wenn man diese neue Technologie gut arrangiert einsetzt. Stärken und Schwächen erkennen, Stärken nutzen, Schwächen aufbauen. Finally: 1.500 EUR für einen 2-Kanal-Verstärker... das ist nicht die Preisregion, in der ich mich bewegen möchte.
Crown DriveCore2 XLS 1502 Class-D Verstärker
Irgendwann wurde ich aufmerksam auf Crown DriveCore2 PA-Endstufen. PA Gear ist eigentlich nicht für's Wohnzimmer gedacht, insofern verfolgte ich diese Hardware erstmal nicht weiter. Bis ich die beiden folgenden Videos fand...- Andrew Robinson » Audio Equipment Isn't MAGIC
- Zero Fidelity » Is Crown REALLY the answer? A Review of the XLS 2502 power amplifier! Underappreciated or Overhyped?
Das bekannte Spiel mit der Neugier, ich werde zum Marketing-Opfer?!
Brauche ich mehr Leistung?
Mein Denon AVR-X4500h muss inzwischen 9 Lautsprecher antreiben. Das macht der sehr gut, keine Frage... er kann auf dem Papier 125 Watt RMS an 8 Ohm über 20 Hz - 20 kHz an zwei Kanälen liefern. Wenn man zeitgleich dann noch 7 weitere Kanäle hat, verteilt sich die Leistungsabgabe auf mehr Kanäle... sofern das abgespielte Material auf mehr als 2 Kanälen viel Leistung zeitgleich abfordert. In der Alltagspraxis sind diese Limits nicht wirklich relevant.. bei Musik. Bei Filmen schafft man das vielleicht noch etwas eher... jedoch muss ich zugeben: der reinen Leistung wegen bin ich hier nicht unterwegs.Abseits der schieren Leistung?
Leistung zu haben, wenn man sie vielleicht braucht, ist das eine. Haben ist immer besser als brauchen. Doch tatsächlich treibt mich hier mehr die Neugier nach den tonalen Eigenschaften, die verschiedenen Class-D Verstärkern nachgesagt werden. Die Medienlage ist kontrovers. Dagegen hilft natürlich immer, es selber auszuprobieren.Das oben verlinkte Video von Andrew Robinson gab mir den Anlass, es mit den Crown Verstärkern einfach mal auszuprobieren. Sie sind verhältnismäßig günstig zu bekommen, so dass man nicht gleich ganz großes Geld bewegen muss. Andrew sagt, er besaß sehr teure Mark Levinson Monoblock Endstufen (by Harman), und er liebte sie. Weiter berichtet er, dass er bei Verwendung der Crown (by Harman) DriveCore2 Verstärkern einen großen Teil der tonalen Qualitäten wieder entdeckte, die er an den Mark Levinson Endstufen geliebt hatte. Ich habe also zwei Crown XLS 1502 bestellt, die jetzt den Klipsch RP-600C Center, den rechten und linken Klipsch RP-8000F Hauptlautsprecher und meine beiden 10" DIY Subwoofer befeuern. Der Denon AVR muss nun nur noch die weniger leistungshungrigen hinteren Lautsprecher, sowie die Auro-3D Höhenlautprecher antreiben.
Was hat es gebracht?
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Pro: Details und Räumlichkeit
Vom ersten Moment an möchte ich behaupten, dass die Crown Class-D Verstärker mehr Details und Räumlichkeit abliefern, als die im Denon integrierten Class A/B Endstufen. -
Pro: Präsenz Mitteltöne
Die Mitten scheinen etwas präsenter zu sein. Lauter, ist ggf. auch das richtige Wort. Wenn ich mich auf die oben verlinkten Videos stützen möchte, so wird dies die größere Linearität sein, die den Crown nachgesagt wird. Weniger Badewanne. -
Pro: Kontrolle im Tiefton
Der Bass wurde druckvoller, trockener und irgendwie präziser... vielleicht ist "kontrollierter" das richtige Wort. Auch das Wort "Leichtigkeit" trifft wohl zu. -
Contra: Noise-Floor
Oft online diskutiert wurde "Hiss" = Rauschen. Die Crown XLS Verstärker sind konstruiert für den Profi-Bereich, also als Endstufen für viel Leistung, große Pegel, große Lautsprecher, große beschallte Fläche. Sie sind nicht für das Wohnzimmer gebaut. Und sie sind preisgünstige Hardware.
Es ist ganz klar zu adressieren, dass die Crown XLS Verstärker ein höheres Hintergrundrauschen besitzen, als es die integrierten Class A/B Endstufen des Denon haben. Auch der Denon rauscht, aber leiser. So leise, dass man es nie wahrnimmt. Das Grundrauschen der mit RCA/Cinch angesteuerten und auf hohe Empfindlichkeit eingestellten Crown XLS Verstärker ist definitiv größer. Wie laut ist es? Bei einem komplett stillen Raum und pausierter Wiedergabe, ist das Grundrauschen am Hörplatz gerade so wahrnehmbar... für meine Ohren. Es ist glasklar, dass es Menschen stören wird.
Wenn man die geringere (Standard-) Eingangsemfpindlichkeit einstellt und dafür am Vorverstärker mehr Ausgangspegel einstellt, spielt das Rauschen keine Rolle mehr.
Room Treatment
Absorber
So habe ich zunächst die nackte Wand hinter den Lautsprechern sowie die vorderen Zimmerecken in der unteren Hälfte mit Absorbern ausgestattet.
Was hat es gebracht?
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Wirksamkeit feststellbar?
Speziell der rechte Hauptlautsprecher ist aufgrund der Asymmetrie des Raumes stark zur Mitte eingedreht, so dass die Schallwand eher eine Wand an der Seite "sieht", als eine Rückwand. Die Dämpfung der Reflexionen an dieser Wand führt dazu, dass der rechte Lautsprecher 1dB lauter gepegelt werden muss, um die Balance zu halten. Das zeigt auf, dass Wirksamkeit vorhanden ist. -
Mehr Klarheit in der Bühne
Wenn ich Musik höre, lege ich gern noch eine flauschige Decke auf den Erstreflexionspunkt auf dem Fußboden zwischen rechtem Lautsprecher und Sitzplatz, um die schallharte Fußbodenfläche zu behandeln. Zudem bekommt der Erstreflexionspunkt links an der Seitenwand - wo sich eine Glastür und eine Katzenliegefläche befinden - von mir temporär ein Kissen spendiert.
In Summe ist deutlich mehr Klarheit in der Bühne zu erkennen. Die Musik verliert hier und da ein wenig an Schärfe. Der Effekt davon ist: Man skipped seltener zum nächsten Track, weil irgendwie mehr Songs Freude bereiten. -
Subjektiv eine Spur mehr Bass
Ziel solcher Absorber ist es ja, Schallwellen zu dämpfen, so dass sie mit verminderter Energie von der behandelten Wand in den Raum zurück reflektiert werden. So vermindert man Interferenzen, also Welligkeit im Schalldruckpegel. Bassfallen tun das gleiche, nur dass sie für Wirksamkeit im Tiefton größer/dicker sein müssen. Diese Bassfallen können nicht zaubern... aber zwei Bassfallen sind definitiv besser als keine Bassfallen.
Ohne eine vorher/nachher Messung ist der Effekt nicht objektiv zu dokumentieren. Subjektiv meine ich, mehr Bass am Hörplatz wahrzunehmen.
Da diese Bassfallen keinen Range-Limiter enthalten, wirken sie natürlich auch im Mittelton und Hochtonbereich. Die Meinungen gehen auch hier zwar stets auseinander, aber ich meine es war entweder Acoustic Fields oder Anthony Grimani, der sagte, dass die Gesamtmenge an Absorbtion schon hilft, die Reflexionen zu mindern und damit die Nachhallzeit positiv zu beeinflussen, und es nicht zwingend auf die absolut richtige Positionierung der absorbierenden Elemente ankommt. Natürlich ist es umso effektiver, wenn diese Absorber zudem an der besten Stelle platziert sind.
Warum links? Und was ist rechts?
In unserem Wohnzimmer muss ein gewisses Maß an Ästhetik erhalten bleiben. Daher kann ich aktustische Elemente nicht exakt dort platzieren, wo sie ihren größten akustischen Nutzen entfalten würde. Der Plan ist eher: Ein gewisses Maß an Absorbtion im Raum etablieren, um den Nachhall zu senken.Die Positionierung auf der linken Seite über den Sofa ist jedoch durchaus hilfreich. Denn die rechte Wand ist aufgrund der Asymmetrie viel weiter vom Hörplatz entfernt, als die linke Wand. Die Reflexionen der nahen linken Wand zu mildern, stufe ich sinnvoll ein.
Was hat es gebracht?
- Es sieht schön aus. Das Bild zeigt die Skyline von Chicago bei Sonnenuntergang.
- Ein weiteres Puzzle-Teil zu weniger Nachhall, und damit auch Behaglichkeit im Alltag.
Röhren-Sound (vacuum tubes)
Üblicherweise bekommt man Röhrensound durch den Einsatz eines Verstärkers, der statt Transistoren bzw. Mosfets seine Verstärkung anhand von Röhren realisiert. Nun will ich aber nicht noch weitere Endstufen anschaffen. So fand ich, dass es auch Tube Buffer und Vorverstärker gibt, die in ihrem Eingang Röhren einsetzen, und so ihre Sound-Charakteristik in den Signalpfad einbringen. Ich begab mich also auf die Suche nach Möglichkeiten und fand...
Schiit Vali 2+ / Hybrid tube preamp
Der Schiit Vali 2+ ist eigentlich ein Kopfhörer-Verstärker, aber er besitzt auch Cinch PreOut Anschlüsse, so dass man ihn als Tube Buffer / Vorverstärker einsetzen kann. Gekauft.Viele Menschen haben sich daran versucht, in Worte zu fassen, wie eine Röhre den Klangcharakter beeinflusst. Mal davon abgesehen, dass es je nach Röhre und Elektronik um die Röhre herum sicher auch noch große Unterschiede gibt... es ist tatsächlich schwer zu beschreiben.
Ich möchte erwähnen - und bewußt nochmal als wichtig hervorheben - die beschriebenen Effekte der Röhrentechnik auf den Klang... das sind keine riesigen Veränderungen... es sind Nuancen! Wie so oft in diesem Genre, lesen sich Dinge deutlich effektvoller, als es letztlich ist.
Wie klingt es denn nun?
Es "Wärme" zu nennen, trifft es wohl am Besten. Manche sagen auch, der Klang wird "weicher"... irgendwie stimmt das, aber mit "weich" verbinde ich auch so etwas wie "weniger Brillianz in den Höhen"... was ich so nicht bestätigen kann.
Ich habe den Eindruck, das Klanggeschehen rückt etwas präziser in die Mitte, ohne dass man das "schmaler werden" nennen kann. Der Sound scheint sich auch mehr von den Lautsprechern zu lösen.
Wenn man nicht die audiophil übliche LaLeLu-Dudelei auflegt, sondern z.B. mal Metall, sowas wie Metallica oder gar Slipknot... da empfand ich mein System manchmal immer noch ermüdend. Solche Musik gewinnt mit der Röhre an Genuss. "Metallica macht mit Röhrensound irgendwie mehr Sinn!". Das liegt aber nicht nur daran, dass die Röhre den Bass betont... was harter Rockmusik natürlich trotzdem immer schmeichelt. Auch Gitarrensounds und Symbols gewinnen dabei.
Ich finde, der Einsatz solch einer Röhre im Signalpfad führt dazu, dass noch mehr Songs noch schöner, noch intuitiver, mehr aus einen Guss klingen... ohne dass man dabei Glitzern oder Brillianz vermissen muss.
Gewinn an Harmonie!
Und das ist es sprichwörtlich technisch ja auch. Ich las, dass Röhren die second order harmonics addieren, also die Oberwellen der doppelten Frequenz eines Tones... was das menschliche Gehör als angenehm empfinden soll.
Spannend hierbei finde ich, dass durch die sehr hohe Akkuratheit der digitalen Verarbeitung eben sowas, was die historische Aufnahme- und Wiedergabetechnik früher immer aufmoduliert hat, heute missen lässt. Es klingt schlüssig, dass es keine verkehrte Idee ist, selber dafür zu sorgen, dass man ein bissl davon zurückholt... wenn man gerade Lust dazu hat.
Meine Wiedergabekette ist dabei ja recht ungewöhnlich... von einer digitalen Quelle, durch einen guten DAC, durch eine Röhre, in Class-D Endstufen. Da sind sehr akkurate Geräte beteiligt, deren Stärke es ist, möglichst wenig Färbung und Fehler zu beaufschlagen... und dann eine Röhre, die doch noch "gute Fehler" addiert.
Bislang muss ich sagen: ein reiner Zugewinn an Freude.
Körperschall-Wandler
Ich hatte sowas schon einmal, irgendwann 1995 oder so. Das damalige Modul war jedoch nicht so ausgereift. Es schlug schnell an den Endanschlägen an und der Effekt war allenfalls unterhaltsam. Was da heute geht, hat mit damals nicht mehr viel gemeinsam.
Zwei Stück von diesen Reckhorn BS-200i habe ich heute unter unser Wohnzimmersofa geschraubt. Die Installation ist recht schnell erledigt: wenn man faul ist, und das Sofa sinnvoll angeordnete Holzstreben in der Mitte besitzt, dann schraubt man das Modul einfach von unten mit drei Schrauben fest. Ich habe mir etwas mehr Arbeit gemacht. Unterboden-Stoff an der Mittelstrebe aufgeschnitten, den Wandler auf eine MDF-Holzplatte geschraubt, und dann dieses Paket im Sofa-Inneren von oben auf der Mittelstrebe verschraubt. Kabel mit Zugsicherung versehen, aus dem Stoffboden herausgeführt und Unterboden-Stoff wieder zugetackert.... 2x... fertig.
Es empfiehlt sich, die mitgelieferten Gummi-Puffer zwischen Fußboden und Sofafüße zu legen. Die Gummi-Puffer entkoppeln das Sofa vom Fußboden. Die Vibrationen bleiben im Sofa, und das Sofa ist auch leichter zu Vibrationen anregbar.
Elektrisch steuert man die Wandler mit dem Subwoofer-Signal an. Es ist wichtig, dass man den Frequenzbereich mit einem Tiefpassfilter auf ca. 40 Hz begrenzt, also höhere Töne leiser macht. Die tiefe Filterung steigert den Realismus. Das Möbel vibriert dann z.B. nicht, wenn eine tiefe Männerstimme spricht... sondern nur, wenn Explosionen oder Schüsse zu hören sind.
Ja, die Körperschall-Wandler kosten nicht viel, aber man darf nicht vergessen, dass man dazu noch eine Endstufe mit einem aktiven Tiefpassfilter benötigt. Wenn man in seinem Heimkino-Verstärker noch Endstufen für eine zweite Zone brach liegen hat, kann man ggf. diese dazu einsetzen. Vor dem Kauf also lieber mal die eigene Lage sondieren.
Elektrische Ansteuerung?
Ich habe noch einen Verstärkerkanal in einer meiner drei Crown XLS-1502 DriveCore2 Endstufen frei. Sehr praktisch, diese Endstufen haben einen aktiven Filter integriert, der sich leicht zuschalten und fein genug einstellen lässt. Die Ansteuerung ist bei mir insgesamt trotzdem recht tricky. Der Signalpfad ist wie folgt:- An der Endstufe für den Subwoofer nutze ich einen Signalausgang für Endstufen-Linking, um das Subwoofer-Signal abzureifen. Ich könnte auch ein Y-Kabel nutzen, aber da die Endstufe solch einen Ausgang hat, ist das eine willkommene Lösung.
- Das Subwoofer-Signal geht dann jedoch zunächst zurück in einen Cinch-Eingang des Denon AVR-4500H, wo es als Quelle für die Zone-2 gewählt wird. Die Nutzung der Zone-2 hat den Vorteil, dass man sie separat ein- und ausschalten kann. Zudem hat die Zone-2 eine eigene Lautspäreregelung, mit der man den Effekt der Wandler schnell variieren kann.
- Die Software des Denon AVR-4500H lässt es leider nicht zu, eine der bei mir ungenutzten internen Endstufen zu nutzen. Aufgrund der 5.1.4 Konfiguration liegt das Signal der Zone-2 nur an einem Cinch-Ausgang an. Dieser Ausgang wird nun zum freien Kanal der dritten Crown XLS-1502 Endstufe geleitet.
- In der Crown Enstufe ist ein Tiefpassfilter für 40 Hz aktiviert. Die Endstufe treibt dann die beiden Reckhorn BS-200i an, die mit jeweils 4 Ohm Impedanz in einer Reiheschaltung zu einer 8 Ohm Last geschaltet sind.
Was bringt es?
- Spaß! Keine Frage, das macht Spaß!
- Psychoakustik! Am akustischen Basspegel hat sich ja nichts geändert. Die Subwoofer machen, was sie immer machten... doch die gespürten Vibrationen lassen den Bass subjektiv satter und voluminöser erscheinen.
Eine goldene Regel!
Ein Freund, der selber kürzlich einen iBeam VT-200 unter sein Sofa geschraubt hat, berichtete, dass es recht wichtig ist, den Effekt nicht zu übertreiben. Intuitiv will man immer so viel wie möglich... aber gerade, wenn man den Effekt möglichst sanft einsetzt, integriert sich das behutsam in ein großes Ganzes, ohne sich zu sehr in den Vordergrund zu drängen. Man will ja mit der Aufmerksamkeit im Film bleiben, und nicht aus dem Filmgeschehen herausgeholt werden, weil es besonders krass wackelt.Kost' nich' viel... und hebt den Stil!
Lautsprecherkabel
Nun... Kabel haben in der Leitungstheorie ein allgemeines Ersatzschaltbild. Sie besitzen neben dem Ohmschen Widerstand auch noch eine Kapazität und eine Induktivität, welche je nach Anwendungsfall mit betrachtet werden müssen. Kapazitäten und Induktivitäten können die Signalübertragung quasi verschmieren oder frequenzabhängig dämpfen. Jeder Elektrotechniker wird gleich sagen, dass diese Betrachtung im Frequenzbereich von Musik nicht erforderlich sei. Das muss natürlich niemanden davon abhalten, trotzdem Kabel einzusetzen, die konstruktiv etwaigen Einflüssen Sorge tragen - seien sie auch noch so theoretisch.
Ja und nun? Jahrelang nahm ich normale Lautsprecherkabel mit 2 parallel geführten Adern mit mindestens 2.5 mm2 Querschnitt. Irgendwann achtete ich dann noch darauf, dass das Kabel aus OFC = oxygen free copper (sauerstoffreies Kupfer) besteht. Günstigere Kabel haben gern eine Legierung aus Kupfer und Aluminium, was nicht zum Vorteil gereicht, da es einen höheren Ohmschen Widerstand besitzt.
Dann inspirierte mich folgendes Youtube Video, mal wieder etwas auszuprobieren...
Youtube: Der große Kabel Test (Iam Mad)
Im Test sind dort verschiedene Kabel unterschiedlicher Preisregionen, und getestet wird in der Praxis an einem Lautsprecher, der noch am ehesten verspricht, dass sich Eigenschaften von Kabeln differenzieren lassen.
Die objektive Messbarkeit der Auswirkungen von Kabeleigenschaften auf den Klang bzw. die Signalreproduktion ist schwierig. Ich denke, es liegt an der raffinierten Randbedingung "Psychoakustik", bzw. dem Zusammenspiel von Dingen, die in der Stereophonie nötig sind, um einen realistischen 3-dimensionalen Sound-Eindruck zwischen den Lautsprechern zu erzeugen. Unsere Ohren sind sehr empfindlich, und wer mal versucht hat, Lautsprecher in einem Raum wirklich gut aufzustellen, der weiß, wie lang der Weg sein kann.
Das Video - als Erfahrungsbericht eingestuft - ist meiner Einschätzung nach eine gute Quelle, wobei ich dabei auch denke, dass passiert, was immer passiert... feinste Nuancen in große Worte gefasst.
Meine Aufmerksamkeit haben in dem Video die Worte zum Standard Oehlbach Kabel und dem Cat-8 Kabel erweckt.
Dem Oehlbach SP25 - quasi ein Standard Kabel mit 2x 2.5 mm2 OFC Kabel - wird nachgesagt: Diffus, matschig, räumliche Abbildung leidet. Der tiefe Bass wird betont, aber unpräzise. Höhen werden abgesenkt.
Dem Cat-8-Kabel wird attestiert, dass es insgesamt sehr frei und klar abliefert, die Auflösung sei top notch, aber tendenziell wirkt das Kabel kalt. Im Tiefton präzise, im Tief-Mittelton fehle aber Kraft, was wohl auf den recht geringen Gesamtquerschnitt der 4 Doppeladern zurückzuführen ist. Die Höhen werden von Kabel betont (bzw. nicht so sehr gedämpft). Sehr hohes Niveau, aber kalt. "Es ist so scharf, als würde man Rasierklingen lutschen!"
Da fand ich es naheliegend, aus beiden Kabeln die Vorteile zu nutzen, und die Kabel parallel zu schalten. Ich fügte unter dem Video einen Kommentar ein, wo ich bat, doch solch eine Parallelschaltung der beiden Kabel auch nochmal zu testen. Iam Mad hat aber viel um die Ohren, er vertagte das auf später. Meine Neugier blieb natürlich.
Da sowohl OFC-Kabel, als auch Cat-8-Installationskabel nicht teuer sind, hab ich nun heute selber den Schritt gemacht, und mir zwei Leitungen mit eben jener Parallelschaltung angefertigt.
Ich nehme dabei ein 2x 4.0 mm2 OFC Kabel und besagtes Cat-8-Installationskabel. Achtung! Es muss ein Installationskabel sein, da nur diese Solid-Core-Kupferadern besitzen, anstelle der sehr dünnen Litzen, die in flexiblen Cat-8-Patchkabeln enthalten sind.
Das Cat-8-Kabel ist wirklich wenig flexibel. Man könnte es auch störrisch nennen. Aber wenn die erstmal ausgelegt sind, stört das ja nicht mehr.
Die Doppelleitung des konventionellen Lautsprecherkabels habe ich voneinander getrennt. Mein Bruder druckt mir in Kürze Kabel-Abstandhalter, so dass ich die drei Leitungen als Leitungspaket arrangieren kann.
Und wie klingt es? Ach ja. Im Grunde ist das ja das Beste am ganzen HiFi-Auftrüstprozess. Selbst, wenn der Unterschied noch so klein ist... man hört ihn klar und deutlich. Die Zufriedenheit folgt also quasi auf dem Fuße. Und dann ist der Schritt des Beweises, also Doppelblindtests im eigenen Wohnzimmer, doch irgendwie immer zu anstrengend.
Ich halte das auch genau so. Technisch bin ich von der Lösung überzeigt. Es ist ein sinnvoller und obendrei günstiger Weg, ein irgendwie doch besseres Lautsprecherkabel an den Start zu bringen.
Ich bilde mir ein, dass die Höhen an "Glitzer" gewonnen haben. Auch kommt es mir so vor, als hätten Bass-Impulse etwas mehr Kontur, Knack, Dynamik... etwas weniger mumpfig. Aber wie immer - keine Welten - jedoch auch genug, um mir mehr Freude einzubilden... und darum geht es ja, oder? ;-)
Sobald ich die 3D-gedruckten Kabel-Abstandshalter bekommen habe, mache ich mal ein paar Bilder davon. Und vielleicht gehe ich auch noch die letzte Meile, und bastele mir "Cable-Riser", die den Kabelstrang von Boden hinauf in die schwindelerregende Höhe von ca. 10 cm oberhalb des Fußbodens verlegen. Seit einiger Zeit ist das auch der letzte und völlig umstrittene Voodoo-Schrei! :-D
Cat-8-Hybrid Kabelaufbau
Ausblick
- Aktuell habe ich zwei 10" Subwoofer am Start. Ich habe noch zwei weitere dieser Chassis liegen, die mal Gehäuse bräuchten, um dann 4 Subwoofer in 4 Raumecken für im ganzen Raum homogeneren Bass abzustimmen. Dazu muss dann entweder noch ein Behringer DCX2496, oder ein MiniDSP 2x4 HD angeschafft werden, um die Subwoofer anständig aufeinander abstimmen zu können. Jetzt, nach Anschaffung der Klipsch RP-8000F Hauptlautsprecher kippelt jedoch die Notwendigkeit nach noch mehr Subwoofern. Das aktuelle Setup funktioniert so gut, dass ich denke, ich habe einen ganz guten aktuellen Stand gefunden.
- Mich reizt es immer noch, irgendwann einmal Closed-Box-Subwoofer mit aktiver Entzerrung anstelle der Bassreflex-Subwoofer auszuprobieren. Als Randeffekt könnten die Subwoofergehäuse angenehm klein dabei ausfallen.
- Ich würde gern den Kabelsalat hinter der Anlage irgendwie in den Griff bekomme. Fest verlegen ist immer lästig. Mir schwebt irgendwas mit drei Ebenen vor: eine Ebene, auf der man die 230V-Kabel führt, eine Ebene für die Cinch-Kabel, und eine dritte Ebene für die Lautsprecherkabel. So wäre wenigstens schon mal eine räumliche Trennung vorhanden, was sich ja vielleicht auch noch im Sound wiederfindet.
- Installation eines "Voice of God"-Lautsprechers.
- Weitere Absorber-Panels montieren, high WAF.
- Maskierbare Motorleinwand, high WAF.
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Ich habe mehrere mögliche Wiedergabeketten:
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Denon AVR als Quelle
-> Delay und Room-EQ via Denon AVR mit Audyssey MultEQ XT32
-> Class-D Endstufe(n) -
Bluesound Node 2i als Musik-Quelle
-> Bluesound Node 2i DAC Analog-OUT
-> Denon AVR Analog-IN
-> Delay und Room-EQ via Denon AVR mit Audyssey MultEQ XT32
-> Class-D Endstufe(n) -
Bluesound Node 2i als Musik-Quelle
-> Bluesound Node 2i Digital Optical-OUT
-> Beresford Caiman SE DAC Optical-IN
-> Schiit Vali 2+ Tube Buffer
-> Denon AVR Analog-IN
-> Delay und Room-EQ via Denon AVR mit Audyssey MultEQ XT32
-> Class-D Endstufe(n)
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Denon AVR als Quelle